Automotive Lexikon - die wichtigsten Abkürzungen und Fachbegriffe für die Automobilindustrie

Aftermarket: Der Markt für Ersatzteile, Zubehör und Dienstleistungen nach dem ursprünglichen Verkauf des Fahrzeugs.

API (Application Programming Interface): Ein Satz von Protokollen und Tools zum Erstellen von Softwareanwendungen.

APQP (Advanced Product Quality Planning): Ein strukturierter Prozess in der Automobilindustrie zur Sicherstellung der Produktqualität durch frühe Planung und systematische Kontrollen während des Produktentwicklungsprozesses.

Benchmarking: Der Vergleich eigener Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse mit den besten in der Branche, um Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren.

Beweislastumkehr: Ein rechtlicher Grundsatz, bei dem die Verantwortung zur Beweisführung von einer Partei auf die andere verschoben wird. Im Kontext von Zulieferern könnte dies bedeuten, dass ein Lieferant nachweisen muss, dass ein Produkt nicht defekt war, anstatt dass der Käufer nachweisen muss, dass es defekt war.

BOM (Bill of Materials): Eine detaillierte Liste aller Materialien, Teile und Komponenten, die für die Herstellung eines Produkts benötigt werden.

BuyingCenter: Eine Gruppe von Personen innerhalb eines Kunden-Unternehmens, die gemeinsam Kaufentscheidungen treffen, wie zum Beispiel Einkäufer, Ingenieure und Führungskräfte.

Change Management: Die Koordination von Änderungen in Produktspezifikationen, Materialien oder Herstellungsprozessen.

Change Request (CR): Ein formeller Antrag auf Änderung eines Produkts oder Prozesses.

Claim: Ein formeller Anspruch oder eine Beschwerde, oft im Zusammenhang mit Qualitäts- oder Lieferproblemen. Ein Claim kann finanzielle, zeitliche oder andere Auswirkungen haben und erfordert in der Regel eine Klärung zwischen Lieferant und Kunde.

Corporate Sourcing Committee (CSC): Ein Komitee oder eine Gruppe innerhalb eines Unternehmens, das für den strategischen Einkauf und die Auswahl von Zulieferern verantwortlich ist. Sie bewerten Lieferanten, verhandeln Verträge und treffen Entscheidungen über langfristige Partnerschaften.

Cost Break Down (CBD): Eine detaillierte Aufschlüsselung der Kosten eines Produkts oder einer Dienstleistung. Im Automobilbereich kann dies Materialkosten, Arbeitskosten, Logistikkosten, Zuliefererkosten und andere relevante Kostenpunkte beinhalten.

DfM (Design for Manufacturing): Ein Ansatz zur Produktgestaltung, der die Herstellbarkeit des Produkts berücksichtigt, um Effizienz und Kosteneinsparungen zu maximieren.

Direct Supplier: Ein Zulieferer, der direkt an das produzierende Unternehmen liefert, im Gegensatz zu einem indirekten Zulieferer.

Downtime: Die Zeit, in der eine Maschine oder Anlage aufgrund von Wartung, Reparatur oder Ausfall nicht produziert.

EDI (Electronic Data Interchange): Ein System für den elektronischen Austausch von Geschäftsdokumenten zwischen Unternehmen, z.B. Bestellungen oder Rechnungen.

End-of-Life (EOL): Der Zeitpunkt, zu dem ein Produkt nicht mehr hergestellt oder unterstützt wird.

Engineering Change Notice (ECN): Ein Dokument, das eine Änderung in der Produktkonstruktion oder im Herstellungsprozess beschreibt und genehmigt.

Eskalationsstrategie: Eine festgelegte Vorgehensweise, um Konflikte oder Probleme in einer Geschäftsbeziehung zu lösen, die sich auf eine höhere Ebene der Entscheidungsfindung oder Schlichtung beziehen.

 

Faktorkosten: Anteilige Kosten von Personal, Material, Lohn, Maschinenstunden, Transport, Energie, Abschreibungen, usw. die im Cost Break Down dargestellt werden können.

Feasibility Study: Eine Bewertung der technischen Machbarkeit und wirtschaftlichen Rentabilität eines Projekts oder Produkts.

FMEA (Failure Mode and Effects Analysis): Eine systematische Methode zur Identifikation und Bewertung potenzieller Fehler in Produkten oder Prozessen.

Forecasting: Die Vorhersage zukünftiger Verkäufe oder Bedarfe anhand historischer Daten und Markttrends.

Geographic Information System (GIS): Ein System zur Erfassung, Speicherung, Analyse und Präsentation geografischer Daten, oft verwendet in Logistik und Lieferkettenmanagement.

Globale Beschaffung: Der Prozess des Einkaufs von Materialien oder Produkten aus verschiedenen Teilen der Welt.

Homologation: Ein Prozess, bei dem ein Produkt, eine Komponente oder ein System genehmigt oder zertifiziert wird, um festgelegte technische Anforderungen zu erfüllen.

Hybridfahrzeug: Ein Fahrzeug, das mehr als eine Energiequelle nutzt, meistens Benzin und Elektrizität.

IATF 16949: Ein internationaler Standard für Qualitätssysteme in der Automobilindustrie.

Innovation Management: Der Prozess, neue Ideen zu fördern, zu entwickeln und erfolgreich auf den Markt zu bringen.

ISO/TS 16949: Ein internationaler Standard für Qualitätsmanagementsysteme in der Automobilindustrie.

JIP (Just-in-Place): Ein Konzept, bei dem Materialien genau zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort geliefert werden.

JIS (Just-in-Sequence): Ein erweitertes Konzept von JIT, bei dem Teile nicht nur rechtzeitig, sondern auch in der richtigen Reihenfolge geliefert werden.

JIT (Just-in-Time): Ein Produktions- und Lieferansatz, bei dem Teile und Materialien genau dann geliefert werden, wenn sie benötigt werden, um Lagerkosten zu minimieren.

Kaizen: Ein japanisches Wort, das "Veränderung zum Besseren" bedeutet. Es bezieht sich auf Aktivitäten, die die Produktivität und die Arbeitskultur kontinuierlich verbessern.

KANBAN: Ein System zur Steuerung der Produktionsprozesse auf Basis des tatsächlichen Bedarfs.

KPI (Key Performance Indicator): Messbare Werte, die den Erfolg in bestimmten Geschäftsbereichen anzeigen.

Lead Time: Die Zeit zwischen der Bestellung und der Lieferung eines Produkts oder einer Dienstleistung.

Lean Manufacturing: Ein Produktionssystem, das darauf abzielt, Verschwendung zu eliminieren und die Effizienz zu maximieren.

Lifecycle Management: Die Verwaltung eines Produkts von seiner Entstehung bis zum Ende seiner Lebensdauer.

Logistik: Das Management und die Steuerung des Materialflusses und der Informationsflüsse innerhalb und zwischen Unternehmen.

Make-or-Buy-Entscheidung: Eine Entscheidung, ob ein Unternehmen eine Komponente selbst herstellen oder von einem externen Lieferanten kaufen sollte.

Market Intelligence: Informationen über den Markt, wie zum Beispiel Markttrends, Wettbewerbsinformationen oder Kundenbedürfnisse, die einem Unternehmen helfen, strategische Entscheidungen zu treffen.

Materialeinstandskosten: Die Kosten für die Materialbeschaffung, die in der Regel den größten Anteil an den Gesamtkosten eines Produkts ausmachen. Dazu gehören u.a. die Beschaffung von Rohstoffen, Halbfertigprodukten und Fertigprodukten.

Mehrmenge: Eine Menge, die über den ursprünglich vereinbarten oder geplanten Mengen liegt. Im Vertriebskontext kann eine Mehrmenge zu zusätzlichen Kosten oder zu Verhandlungen über Preisanpassungen führen.

Mindermenge: Eine gelieferte Menge, die unter der ursprünglich vereinbarten oder erwarteten Menge liegt. Dies kann zu Problemen in der Lieferkette, zu Produktionsverzögerungen oder zu Vertragsstrafen führen.

MOQ (Minimum Order Quantity): Die kleinste Bestellmenge, die ein Lieferant akzeptiert.

Muda: Ein japanisches Wort für "Verschwendung", oft verwendet im Kontext von Lean Manufacturing.

NCR (Non-Conformance Report): Ein Dokument, das erstellt wird, wenn ein Produkt oder Prozess nicht den festgelegten Standards entspricht.

NDA (Non-Disclosure Agreement): Ein Vertrag, der das Teilen von vertraulichen Informationen zwischen Parteien regelt.

OEM (Original Equipment Manufacturer): Ein Unternehmen, das Produkte von Zulieferern oder Komponentenherstellern kauft und diese in ein Endprodukt integriert. In der Automobilindustrie bezeichnet ein OEM den Fahrzeughersteller.

Operations Research: Die Anwendung mathematischer Modelle und Analysen zur Entscheidungsfindung in betrieblichen Prozessen.

Outsourcing: Der Prozess des Auslagerns bestimmter Geschäftsprozesse oder -funktionen an externe Unternehmen.

Peak Volume: die höchste zu erwartende Nachfrage nach einem bestimmten Fahrzeugmodell oder -typ in einem bestimmten Zeitraum. Diese Spitzenbedarfe sollen bedient werden können, ohne die Qualität oder die Lieferzeiten zu beeinträchtigen.

PPAP (Production Part Approval Process): Ein Standardprozess in der Automobilindustrie zur Genehmigung von Produktionsmaterialien und -prozessen.

PPM (Parts Per Million): Ein Maß für die Qualität, oft verwendet, um die Anzahl der fehlerhaften Teile pro Million produzierter Einheiten anzugeben.

Prototype: Ein frühes Muster oder Modell eines Produkts, das gebaut wird, um ein Konzept zu testen oder zu verbessern.

QMS (Quality Management System): Ein System zur Definition, Umsetzung und Überwachung von Qualitätsstandards in einem Unternehmen.

Quality Circle: Eine Gruppe von Arbeitnehmern, die sich regelmäßig trifft, um Arbeitsprozesse und Qualitätsstandards zu diskutieren und zu verbessern.

Quality Gate: Ein Punkt im Produktionsprozess, an dem die Qualität des Produkts überprüft wird, bevor es zum nächsten Schritt übergeht.

Quick-Savings: Sofort umsetzbare Einsparungen, die schnell realisiert werden können. Diese Einsparungen können durch kurzfristige Maßnahmen wie zum Beispiel Verhandlungen von besseren Einkaufskonditionen mit Lieferanten oder Optimierungen der Produktionsprozesse erreicht werden.

Ramp-Up: Die Phase, in der die Produktion eines neuen Produkts schrittweise erhöht wird, 

Request for Quote (RFQ): Ein formeller Prozess, bei dem ein Unternehmen Anbieter auffordert, ein Angebot für ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung abzugeben. Dies ist oft der erste Schritt in der Beschaffung und ermöglicht es Unternehmen, Preise und Lieferbedingungen zu vergleichen.

Root Cause Analysis: Eine Methode zur Identifizierung der Hauptursache eines Problems oder Fehlers.

Savings: Einsparungen, die durch Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, Prozess-optimierung, Kostensenkung oder Materialersparnis erreicht werden. Diese Einsparungen können sowohl vom Zulieferer als auch vom Kunden erzielt werden.

Selling-Center: Eine Gruppe von Personen innerhalb eines Zuliefer-Unternehmens, die für den Verkauf an einen Kunden verantwortlich sind, wie zum Beispiel Vertriebsmitarbeiter, Techniker und Führungskräfte.

Six Sigma: Ein Satz von Techniken und Werkzeugen zur Prozessverbesserung.

SKU (Stock Keeping Unit): Eine individuelle Artikelnummer oder Code, die jedes Produkt oder jeden Artikel in einem Lager oder Inventar identifiziert.

Strategic Sourcing: Ein systematischer und proaktiver Ansatz zur Optimierung der Lieferkette durch Auswahl und Management der besten Lieferanten.

TIER1 Kunde: Ein Zulieferer, der direkt an den OEM liefert. TIER1-Zulieferer haben in der Regel eine enge Beziehung zum OEM und liefern komplexe Baugruppen oder Systeme, die direkt in das Endprodukt integriert werden.

TIER2 Supplier: Ein Zulieferer, der Komponenten oder Materialien an einen Tier 1 Zulieferer und nicht direkt an den OEM liefert.

Total Cost of Ownership (TCO): Die Gesamtkosten des Besitzes oder Betriebs eines Produkts oder einer Anlage über ihre gesamte Lebensdauer.

Umlaufbestand: Die Menge an Rohmaterialien, Halbfertig- oder Fertigprodukten, die während des Produktionsprozesses zirkulieren.

Upstream: Bezieht sich auf die Lieferkette vor der Produktion, einschließlich Rohstoffbeschaffung und Zulieferer.

Vendor Managed Inventory (VMI): Ein System, bei dem der Lieferant die Lagerbestände beim Kunden überwacht und bei Bedarf auffüllt.

Warranty: Eine Garantie vom Hersteller oder Verkäufer, die die Qualität und Zuverlässigkeit eines Produkts oder einer Dienstleistung gewährleistet.

X-dock: Ein Logistikkonzept, bei dem Produkte von verschiedenen Lieferanten kombiniert und dann ohne zwischenzeitliche Lagerung direkt an den Kunden geliefert werden.

Yield Management: Die Optimierung der Auslastung von Produktionskapazitäten oder Ressourcen, um die Rentabilität zu maximieren.

Zuliefernetzwerk: Ein Netzwerk von Unternehmen, die als Lieferanten für einen größeren Hersteller agieren.

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